Einführung
Unser Tryton-Buch ist die erste umfassende Anwenderdokumentation für das ERM/ERP-System "Tryton".
Zielgruppe dieser Publikation sind insbesondere (technisch etwas versierte) Endanwender, denen wir eine Hand reichen wollen, um selbst ein Tryton-ERP-System aufzusetzen und die ersten Schritte der Einrichtung zu gehen. Bislang war Tryton praktisch nur für Anwender mit umfassenden Programmierkenntnissen nutzbar, weil die Anwenderdokumentation extrem knapp – und außerdem nur auf englisch verfügbar war. Das Tryton-Buch schließt diese Lücke und macht Tryton, das insbesondere auf dem deutschen Markt ein im Verhältnis zu seiner Qualität, Flexibilität und seinen Fähigkeiten absurdes Nischendasein führt, einem größeren Nutzerkreis zugänglich.
Intuitive Benutzung ist nicht die große Stärke von Tryton – dies ist bei der Komplexität der Aufgabe auch nur eingeschränkt möglich. Der Nutzer muss mit einigem Einarbeitungsaufwand rechnen und sich darauf einstellen, gelegentlich hilflos vor der Bedienoberfläche zu sitzen. Wenn dann selbst dieses Buch keine Antwort mehr liefert,
- gibt es ein höchst aktives und hilfsbereites Nutzerforum,
- ist auch deutschsprachige professionelle Unterstützung verfügbar.
Die Nutzung von Tryton setzt Grundkenntnisse im Umgang mit ERP-Systemen voraus, je nach Nutzung zum Beispiel in Buchhaltung, Warenwirtschaft, Zeiterfassung etc voraus, die hier nicht vermittelt werden können. Es gibt dazu eine Unzahl von Kursen, Büchern und Internet-Seiten, zum Beispiel diese: https://buchhaltung-einfach-sicher.de. Unser Buch kann nur die Tryton-spezifischen Aspekte beleuchten.
Nicht nur wegen des Arbeitsumfangs, sondern auch um den kooperativen Geist der Tryton-Gemeinschaft zu unterstreichen, haben wir uns entschieden, dieses Buch gemeinsam zu erarbeiten.
Das Autoren-Team:
Carina Werner, Frederik Jaeckel, Jan Grasnick, Korbinian Preisler, Hartmut Goebel, Richard Martin und Wolf Drechsel
Das Tryton-Buch ist zweiteilig angelegt:
- Im ersten Teil wird der Einstieg in Tryton beschrieben. Auf dieser Grundlage kann ein kleines oder mittleres Handels- oder Dienstleistungsunternehmen seine grundlegenden Geschäftsabläufe abbilden.
- Der zweite Teil geht in die Details und behandelt Spezialfragen, er ist insofern eher als Nachschlagewerk gedacht denn zum tatsächlichen Durchlesen.
Was ist Tryton und wofür ist es nützlich?
Tryton ist eine Unternehmenssoftware, auch ERP- oder ERM-System (Enterprice Resource Planning/Enterprice Resource Management) genannt. Es kann einen großen Teil der in einem Unternehmen anfallenden Aktivitäten erfassen und verwalten und in Bezug auf die finanziellen Auswirkungen abbilden. Kernthemen dabei sind Buchführung und Warenwirtschaft. Tryton ist vollständig OpenSource, freigegeben unter der GNU General Public License Version 3 (GPLv3). Die Vorteile dieses Ansatzes sind:
- es kann stets entgeltfrei genutzt werden,
- es arbeitet mit offenen Datenformaten – alle Daten können stets eingesehen, exportiert und in anderen Programmen weiterverarbeitet werden
- eine Insolvenz des Herstellers kann nicht auftreten – wenn ein Mitglied der internationalen Entwicklergemeinschaft ausfällt, kann seine Arbeit von anderen übernommen werden.
- mittels API können andere Programme mit Tryton oder Tryton mit anderen Programmen standardisiert Daten austauschen
Alle x.0-Versionen von Tryton werden mit LTS (Long Term Support) zur Verfügung gestellt, d.h. diese werden mindestens 3 Jahre weiter gepflegt. Mit Stand dieser Veröffentlichung (Okt. 2022) ist die neueste Version die 6.6, die LTS-Version 6.0. Zum Einstieg von Tryton empfehlen wir jeweils die aktuellste LTS-Version zu wählen, da diese äußerst stabil läuft. Nur am Rande sei vermerkt, dass die Versionen mit ungeraden "Subnummern" wie z.B. 6.1 oder 6.3 rein zu Entwicklungs- und Testzwecken Verwendung finden. In der Regel ist alle 6 Monate mit einen neuem Release zu rechnen.
(Die folgenden Angaben wurden zum Teil der Wikipedia entnommen:) Die erste Version von Tryton wurde am 18. November 2008 veröffentlicht. Dabei handelte es sich um einen Fork der Version 4.2 von Tiny ERP (später OpenERP, heute Odoo). Client und Server sind in Python geschrieben, wobei der Client für die grafische Darstellung auf das GUI-Toolkit GTK+ zurückgreift. Tryton besteht aus dem Tryton-Kernel sowie einer Reihe ERP-spezifischer Module, die auf den Kernel aufsetzen. Der Tryton-Kernel ist ein dreischichtiges, universell verwendbares Software-Framework. Die drei Schichten des Frameworks sind:
- Tryton Client
- Tryton Server
- Tryton Datenbank, in der Regel PostgreSQL
Dieses Framework umfasst Funktionalitäten wie z.B. Datenintegrität, Modularität, Benutzerverwaltung mit Zugriffskontrolle und die Handhabung zeitgleicher Zugriffe auf Ressourcen. Damit stellt es eine vollwertige Applikationsplattform dar, welche für jeglichen gewünschten Zweck verwendet werden kann und nicht nur ausschließlich als ERP. Ein populäres Beispiel für ein anderes Projekt, welches auf diesem Framework aufsetzt ist GNU Health, ein Gesundheits- und Krankenhaus-Informationssystem.
Anwendungsfälle
Tryton hat ein extrem breites Anwendungsspektrum. Seine enorme Leistungsfähigkeit erlaubt den Einsatz auch in größeren und großen Unternehmen. Da aber keine Lizenzgebühren anfallen, können auch Klein- und Kleinstunternehmen Tryton verwenden. Letztere haben dabei den Vorteil, dass die Software beim Wachstum ihres Unternehmens mithält und aufwändige Plattformwechsel nicht notwendig werden.
Tryton ist plattformunabhängig. Linux-, MacOS- und Windows-Rechner können nach Belieben zusammenarbeiten.
Tryton ist hochgradig modular aufgebaut, für unternehmensspezifische Spezialanforderungen können entsprechende Module programmiert werden. So kann Tryton zum Beispiel:
- Webshop-Anbindungen
- Zeiterfassung
- Kassensysteme
Der der flexible modulare Aufbau führt dazu, dass Fenster bestimmter Funktionen (durch individuelle Module/Erweiterungen) unterschiedlich aussehen können; Module können zusätzliche Felder oder Funktionen ergänzen. Die “Kunst” individueller Module liegt u.a. darin diese so zu entwickeln, dass sich diese möglichst wartungsfreundlich hinsichtlich künftiger Updates der Kernmodule sind.
Beispiel:
Abgebildetet sind (1) die Standard “Partei”-Ansicht und (2) die “Partei”-Oberfläche mit den Erweiterungen zu verschiedenen Felderweiterungen, dem vcard-Export und einem “Firmenlink”, um verschiedene Mitarbeiter/Standorte einer Firma zu verbinden.
Grenzen
Tatsächlich sind dem Leistungsumfang von Tryton keine wirklichen Grenzen gesetzt. In einigen Teilbereichen ist aber wegen der Dynamik der Entwicklung/Anforderungsänderungen/Vielfalt eine integrierte Entwicklung (betriebs)wirtschaftlich nicht darstellbar. Als Beispiele hierfür seien Lohnbuchhaltung, OnlineBanking und eBilanz genannt. Hier existieren Schnittstellen, um auf das Know-how von Drittanbietern zugreifen zu können.
Erster Teil – Einstieg in Tryton
Für ungeduldige – Tryton ausprobieren
Unter https://demo.tryton.org steht eine Testinstanz von den Kernentwicklern von Tryton zur Verfügung. Nutzername und Kennwort sind jeweils demo. Die Datenbank wird stündlich zurückgesetzt.
Dominique Chabord (Forum-Benutzername "sisalp") stellt unter https://sisalp.com kostenlos einen fertig installierten standardisierten Testserver zur Verfügung. Auf Wunsch überläßt er dem Benutzer die Datenbank.
Struktur
Tryton ist als 3-Schichten-Architiktur konzipiert, es besteht aus:
- der PostgreSQL-Datenbank,
- dem Tryton-Framework (Server und Dämon) und
- dem Klienten (Tryton-Client oder Webinterface).
Die Datenbank und der Tryton-Server laufen (in der Regel) auf dem gleichen Rechner, der Klient kann, muss aber nicht räumlich davon getrennt sein. Es können mehrere Klienten (und damit Benutzer) gleichzeitig auf einen Server zugreifen, Tryton läuft aber genauso gut auf einem einzelnen Rechner. Durch diese Flexibilität kann Tryton problemlos mit dem Wachstum eines Unternehmens mithalten.
Datenbank
In der Datenbank werden alle Personen- und Unternehmensdaten und alle Vorgänge gespeichert. Verwendet werden können verschiedene Datenbanksysteme, am verbreitesten ist das freie Datenbanksystem "PostgreSQL", auf das wir uns im folgenden stets beziehen.
Server und Dämon
Diese bestehen aus
- dem Kern des Programms (Dateiname
trytond
) und den Basismoduleniw
undres
. Sie sind in jeder Tryton-Installation vorhanden; sowie - den Modulen (Dateinamen
trytond[Name_des_Moduls]==[Versionsnummer]
). Sie erweitern die Fähigkeiten des Programms benutzerspezifisch.
Der Dämon ist die zentrale Kommunikationsinstanz zwischen dem Benutzer, dem Framework und der Datenbank.
Klient
Hier passieren die Benutzereingaben. Als Klient fungiert entweder
- ein Web-Browser oder
- ein für Linux, MacOS und Windows verfügbares Programm, der sogenannte "SAO-Client".
Beide Lösungen sind in ihrem Funktionsumfang identisch und im Bedienkonzept sehr ähnlich, die Klient-Software bietet einige zusätzliche Komfort-Funktionen.
Tryton as a service (SaaS)
Tryton kann auch als Service für ein monatliches Entgelt “gebucht” werden. Der Zugriff wird über das Internet auch hier sowohl über den Client oder den Browser möglich. Der Vorteil für den Anwender: Die Konfiguration, Wartung/Pflege, Erweiterung(en), Sicherheit und Backups macht der Provider. Angeboten wird dieser Service unter anderem in Deutschland von virtualThings und martin – data services, in der Schweiz von tryton.cloud und in Frankreich von SISalp.
Installationsmöglichkeiten
Die Installation des Tryton-Servers ist keine triviale Angelegenheit; wer im Umgang mit der Konsole und den Grundbegriffen gar nicht vertraut ist, sollte besser Beratung in Anspruch nehmen. Sie erfordert in jedem Falle Administrator-Rechte. Es bestehen eine Reihe von Möglichkeiten:
- Installation mittels PIP ("pip installs packages", s.u.)
- in einem Docker- oder podman-Container,
- auf Debian- oder Ubuntu-Systemen: Direkt ins System, unter Verwendung des apt-Paketverwalters
Unabhängig von der Installationsart ist die Datenbank-Struktur ist stets die gleiche, damit kann nach Belieben von einer Installationsart auf eine andere gewechselt werden. Ein naheliegendes Szenario wäre, eine Installation in PIP anzulegen, einzurichten und zu testen und sie dann nach Docker umzuziehen. Dort ist sie für den vorgesehenen Nutzerkreis verfügbar und gleichzeitig gut vor schädlichen Einflüssen geschützt.
Wir empfehlen die Anlage mindestens von
- einer experimentellen Version – hier kann man Aktionen ausprobieren, mit denen man noch nicht ausreichend vertraut ist. Das ist deswegen wichtig, weil sich viele Aktionen in Tryton nicht rückgängig machen lassen.
- eine produktiven Version – hier findet die eigentliche Buchungs- und Verwaltungsarbeit statt, und
- die Aufbewahrung älterer Versionen. Bei einem großen Update sollte man die Vorgängerversion noch eine Zeitlang aufbewahren, bis man sicher ist, daß die neue problemlos funktioniert.
Jede Installation greift normalerweise auf ihre eigene Datenbank zu; alle diese sind in einem PostgreSQL Datenbank-Server beheimatet.
PIP
PIP ist der "package installer for python", der auf einer Vielzahl von Plattformen läuft. Die meisten Komponenten von Tryton sind im "Python Package Index" (PyPi) zu finden. Wir empfehlen dringend, virtuelle Umgebungen für mehrere Tryton-Versionen anzulegen. Diese stehen dann parallel zur Verfügung.
Skriptgeführte Installation auf ubuntu-Linux u.ä.
Für Installation von Wartung von Tryton mit PIP in virtuellen Umgebungen stellen wir einen Satz Skripte sowie vorbereitete Modul-Listen für Ubuntu-Linux (verwendbar auch auf Debain, Mint etc) zur Verfügung. Die Skripte werden laufend ergänzt und verbessert und sind hier verfügbar:
https://gitlab.com/TrytonDACH/tryton-installation-and-maintainance-scripts-for-pip
Die Autoren freuen sich über alle Arten von Beiträgen wie Adaptierungen für andere Betriebssysteme, Fehlermeldungen, Skripte für andere Zwecke etc.
Das Installations-Skript wird mit dem Befehl $ bash Installations-Skript-Tryton.sh
aufgerufen, es fragt den Installationsort und die zu vergebenden Namen ab und ist weitgehend selbsterklärend. Selbstverständlich kann es auch als Auflistung der nötigen Befehle genutzt werden.
Die Befehle sind im Anhang wiedergegeben, ambitionierte Benutzer können damit die Installation von Hand vornehmen oder auftretende Fehler beheben.
Manuelle Installation
Nutzer von Windows, Mac oder anderen Ubuntu-Versionen müssen die Installation derzeit noch von Hand vornehmen. Hier findet sich eine Aufstellung der Befehle
Befehlsliste Tryton-Server-Installation
Die Befehle sind dabei an das jeweilige Betriebssystem anzupassen. Hier findet sich eine angepaßte Anleitung für MS Windows:
Installationsanleitung für MS Windows
Docker
Für den Einstieg raten wir denen, die mit Docker nicht gut vertraut sind, von dieser Möglichkeit ab. Es ist nicht trivial, sich in einer Docker-Umgebung zurechtzufinden. Wer diesen Weg wählen will, findet hier eine umfassende Anleitung von Dave Harper.
Direkt ins System (Debian und Ubuntu)
Den Klienten installieren
Tryton kann auch über einen Webbrowser aufgerufen werden. Dazu muß auf dem Server allerdings ein eigener Webserver laufen, dessen Installation wird über das Installationsskript nicht abgedeckt. Wir empfehlen stattdessen die Installation des GTK-Klients.
Der Klient für ihr System kann unter https://downloads.tryton.org/[Ihre-Version] heruntergeladen werden. Es handelt sich um die Dateien
- tryton-[Versionsnummer].exe (für Windows)
- tryton-[Versionsnummer].tar.gz (für Linux) und
- tryton-[Versionsnummer].dmg (für MacOS)
Die Datei tryton-*
ist dabei der Klient, die trytond-*
-Serie der Dämon und darf nicht mit dem Klienten verwechselt werden.
Die Hauptversionsnummer (x.y.*) muß mit der Version Ihres Dämons übereinstimmen; die dritte Ziffer darf abweichen.
Der Linux-Klient kann entweder entpackt und direkt durch Aufruf der Datei tryton-[Versionsnummer]/bin/tryton gestartet werden, oder im System installiert werden:
$ cd tryton-[Versionsnummer]
$ sudo python3 setup.py install
Beim ersten Einloggen muß sich der Klient mit dem Server verbinden. Dazu im Startdialog "verwalten" klicken, mit dem "+" ein neues Profil hinzufügen, als Servername "localhost" eintragen, die eingerichtete Datenbank aus dem Aufklappmenu auswählen. Der erste Aufruf erfolgt mit dem Benutzernamen "admin", das voreingestellte Kennwort unserer Musterdatenbank lautet "123456789".
Den Tryton-Client kennenlernen
Dieses Kapitel ist für die Leute, die sich von Grund auf in Tryton einarbeiten möchten. Wer schnellstmöglich zu Resultaten kommen will, kann gleich zum Kapitel "Tryton einrichten" springen und gelegentlich auf dieses Kapitel zurückgekommen und hier nachschlagen.
Das User Interface
Hier ist ein Überblick über das Client Interface, das Web Interface sieht sehr ähnlich aus.
Zugang zu den Einstellungen für den eigenen Nutzeraccount (abhängig von Ihren Rechten), wie z.B. Sprache, E-Mailadresse, Autostartseiten.
Werkzeugleiste
Ändert die Ansicht der Werkzeugleiste: als Symbol(e)/Text(e)/…
Formular
Hier können Sie Ihre persönliche Präferenzen für die Eingabemasken einstellen
PDA
Hier können Sie den optimierten Modus für PDAs/Tablets aktivieren
Suchlimitierung
Hier können Sie eine Begrenzung für die Länge der Trefferlisten (bei Suchen/Filtern) festlegen.
Legt die Kommandozeile für das Starten des E-Mail Clients zum Versenden einer Mail fest.
Nach neuer Version suchen
De-/Aktiviert die automatische Suche nach Updates für das Clientprogramm.
Schnelltasten
Hier finden Sie einen Überblick über Shortcuts/Tastenkürzel
Über
Hier finden Sie Infos über Ihre Tryton Version und Mitwirkende am Tryton-ERP
Beenden
Hiermit schließen Sie das Eingabeinterface
Ein-/Ausschalten der Navigationsmenüs
Ein Klick schließt/öffnet die Ansicht des Navigationsmenüs.
Als Favoriten können häufig genutzte Programmfunktionen gespeichert werden. Einen Favoriten hinterlegen Sie durch das Markieren des Sterns rechts neben dem Eintrag im Navigationsmenü. Ist der Stern vollflächig blau, ist der Eintrag als Favorit hinterlegt. Durch erneutes Anklicken des Sterns wird die Favoriteneigenschaft deaktiviert.
Bei Eingabe des Suchbegriffs werden die gesuchten Menüpunkte gelistet.
[zu 5] Minimieren der Oberfläche
Minimiert das Programm.
[zu 6] Maximieren/Skalieren der Eingabemaske
Maximiert/Skaliert die Größe der Programmoberfläche.
[zu 7] Schließen/Beenden des Tryton Clients
Beendet das Programm.
[zu 8] Navigationsmenü
Der Navigationsbereich gibt einen Überblick über die verfügbaren Formulare. Das gewünschte Formular kann durch Doppelklick geöffnet werden, es erscheint als neuer Reiter oder wird, sofern schon geöffnet, in den Vordergrund geholt.
Das User Interface – Formular- und Listenansicht
[a] Reiterleiste mit den geöffneten Formularen
Das gerade geöffnete/aktive Formular kann man an der Unterstreichung erkennen.
[b] Bezeichnung des aktiven Formulars
[c] Die Symbol-/Werkzeugleiste
Hier in der Ansicht "Standard" (nur als Symbole). Die Ansicht kann im Menü unter „Werkzeugleiste“ (s.o.) geändert werden.
[d] Ein vollflächiger Stern
Bedeutet: als Favorit in der Favoritenliste gespeichert
[e] Das Eingabefeld zur Suche/zum Filtern der im Formular gelisteten Objekte
[f] Liste der Objekte (wie z.B. Produkte, Rechnungen, Lieferscheine, Adressen, usw.)
Das User Interface – Bedienknöpfe in Formularen
Viele der Bedienknöpfe im Kopfbereichs des Formulars finden sich im Formular wieder, dort beziehen sie sich auf das entsprechende Unterformular.
Die Werkzeugleiste
Ansicht der Werkzeugleiste in der Darstellung „Text und Symbole“.
Ansicht wechseln
Eine überaus wichtige Funktion! – Mit dieser Schaltfläche wechseln Sie zwischen Formular- und Listenansicht eines Datensatzes zum Beispiel bei Produkt, Rechnung, Lieferschein, Partei etc. Die Formularansicht zeigt dabei die Details eines Eintrags, die Listenansicht alle Einträge.
Vorheriger
Wechselt zum vorherigen Datensatz. Dieses funktioniert sowohl in der Listen- als auch Detail-/Formularansicht. Falls nicht gespeicherte Eingaben vorliegen, kommt eine Nachfrage zum Speichern.
Nächster
Wechselt zum nächsten Objekt/Datensatz. Dieses funktioniert sowohl in der Listen- als auch Detail-/Formularansicht.
Neu
Erstellt ein neues Objekt/einen neuen Datensatz. Dieses funktioniert sowohl in der Listen- als auch Detail-/Formularansicht.
Speichern
Speichert das aktuelle Objekt/den aktuellen Datensatz. Sie können auch mit der Tastenkombination Strg+S speichern.
Neu laden/Rückgängig
Lädt den Inhalt des aktuellen Formulars aus der Datenbank nach. Bei nicht gespeicherten Eingaben erscheint eine Nachfrage zum Speichern. Sollte ein anderer Mitarbeiter zur gleichen Zeit Änderungen vornehmen, werden diese nun bei Ihnen auch aktuell angezeigt. Desgleichen können Sie, solange Sie nicht "Speichern" gedrückt haben, Ihre Änderungen am aktuellen Datensatz verwerfen.
Anhänge
Zu jedem Objekt/Datensatz können Sie beliebig viele Dokumente (z.B. pdf, jpg, docx, usw.) ablegen. Die Schaltfläche ermöglicht das Hinterlegen neuer Dokumente und das Verwalten der bereits hinterlegten Dokumente. Die abgelegten Dokumente werden auf den Tryton Server hochgeladen und werden dort in einem Ordner gespeichert (nicht in der Datenbank).
Notiz(x)
Hier können Sie Notizen zu dem markierten oder geöffneten Datensatz hinterlegen, nachlesen und verwalten.
Aktion
Bei dieser Schaltfläche können verschiedene Funktionen hinterlegt sein, die auf das geöffnete Objekt angewendet werden können. Die entsprechenden Funktionen werden durch den Administrator hinterlegt und zur Verfügung gestellt.
Beziehung
Zeigt Datensätze an, die mit dem aktuellen Objekt/Datensatz in Beziehung stehen.
Bericht
Erzeugt für den oder die markierten Datensätze den ausgewählten Bericht. Sie können in der Listenansicht mehrere Datensätze auswählen (Strg+Klick) und für diese den Bericht abrufen.
Erzeugt den ausgewählten Bericht und öffnet das lokale E-Mailprogramm mit einer neuen E-Mail und dem Bericht als Anhang. Ihre E-Mail Software sollte sich hierzu automatisch öffnen.
Erzeugt den ausgewählten Bericht und startet den Druck des Berichts auf dem Standarddrucker.
URL kopieren
Zeigt den URL der aktuellen Ansicht. Der URL enthält Informationen zum aktuellen Formular und geöffnetem Datensatz. Sie können den URL anklicken, um ihn in die Zwischenablage zu kopieren. Diese Info kann für den Service nötig sein.
Das Werkzeugmenü
Links neben dem Feld mit der Bezeichnung des aktuellen Formulars befindet sich eine Schaltfläche mit einem kleinen Dreieck bzw. Pfeil . Hier sind verschiedene Menüpunkte hinterlegt. Die meisten Menüpunkte erkennen Sie aus der Symbolleiste wieder.
Zusätzliche, noch nicht besprochene Funktionen sind:
Duplizieren
Erstellt eine Kopie des aktuellen Datensatzes.
Löschen
Löscht den aktuellen Datensatz. Je nach Datensatztyp werden dabei auch alle verbundenen Daten gelöscht. Bitte beachten Sie, dass diese Funktion nicht auf festgeschriebene Objekte angewandt werden kann, da dieses den vorgeschrieben Archiv- und Dokumentationspflichten widersprechen würde.
Protokoll ansehen
Zeigt technische Details zum aktuellen Datensatz an. Wenn die Datenbank-Historie für den aktuellen Datensatz aktiv ist, erscheinen hier auch alle bisherigen Änderungen.
Daten exportieren
Öffnen den Export-Dialog. Hier können Standard-Filter zum Export hinterlegt werden und die Daten im .csv-Format exportiert werden.
Daten importieren
Hinsichtlich des Imports müssen sehr genaue Einstellungen vorgenommen werden. Die Import-Funktion ist aktuell (2022) eine der größten Schwachstellen von Tryton, daher werden Importe kein Teil Ihrer gewöhnlichen Arbeit sein.
Registerkarte schließen
Diese Funktion schließt das aktuelle Formular/Modul.
Die Navigationsleiste
Bitte beachten Sie, dass die Navigationsleiste je nach zugewiesenen Aufgaben und Rechten des Benutzers unterschiedliche Elemente umfasst und daher vom Umfang stark variieren kann. Das Aussehen der abgebildeten Navigationsleiste dient lediglich als Beispiel.
Suche nach Datensätzen
Jede Listenansicht in Tryton enthält auch eine Suchzeile. Hier können Suchbegriffe eingegeben werden. Dadurch wird die Datensatzliste gefiltert und die Anzahl der angezeigten Datensätze verringert sich.
Ohne Suchbegriffe in der Suchzeile werden alle Datensätze angezeigt.
Bei einer einfachen Suche wird nur der Suchbegriff eingegeben, danach ‘Enter’ drücken.
Die einfache Suche wird im Datensatznamen ausgeführt. Der Datensatzname ist intern vordefiniert. Im Allgemeinen ist dies das Feld Name oder ein vergleichbares Feld. Die Suche kann auch in mehreren Feldern gleichzeitig stattfinden. Beim Datentyp Partei wird in Name und Code Partei gesucht.
Die Eingabe einer Kunden-Nr. liefert also auch ein Ergebnis.
Um nach dem Inhalt von bestimmten Feldern zu suchen, geben Sie den Spaltentitel des Feldes (oder ein paar Zeichen vom Beginn des Titels) ein und warten kurz. Tryton schlägt passende Feldnamen vor.
Klicken Sie den gewünschten Eintrag an, dadurch wird der Spaltentitel in die Suchzeile geschrieben. Alternativ können Sie auch den vollständigen Spaltentitel und einen Doppelpunkt dahinter eintippen. Hinter den Doppelpunkt schreiben Sie den Suchbegriff und drücken
Die Suche kann gleichzeitig nach mehreren Feldinhalten erfolgen. Beginnen Sie wie bei einer Suche nach nur einem Feld, siehe oben. Setzen Sie hinter dem ersten Suchbegriff ein Leerzeichen in die Suchzeile. Tryton schlägt weitere Felder zur Suche vor.
Hierbei werden alle Felder des aktuellen Datensatztyps vorgeschlagen, für die eine Suche möglich ist. Auf der Partei kann man also nicht direkt nach Adressen suchen, verwenden Sie dafür den Menüpunkt Adressen.
Die Suchbegriffe werden UND-Verknüpft; das heißt, es werden nur Datensätze ausgegeben, bei denen alle Suchbegriffe zutreffen.
Suche nach Werten in einem Bereich
Wenn Felder numerische Werte oder Datumsangaben enthalten, können Sie mit genauen Werten oder Wertebereichen suchen.
Komplexe Suchanfragen – UND-Verknüpfung
Sie können nach mehreren Feldern suchen und dabei logische Verknüpfungen festlegen.
Die logische Verknüpfung lautet hier also:
Ergebnis = (Name enthält ‘ch’) UND ((Code Partei ist ‘0002’) ODER (Code Partei ist ‘0003’))
Das Semikolon in einem Suchbegriff ist ein Listentrenner und erzeugt beim Suchen eine Liste von möglichen Werten für ein Feld.
Eine Liste von möglichen Treffern wird immer als ganzes Wort gesucht. Eine Suche im Feld Name mit Name: ch;tr führt zu keinem Ergebnis, da hierbei nach Name ist ch ODER tr gesucht wird. Die beiden Firmennamen sind jedoch länger. Um Treffer zu haben, müsste der Suchbegriff also Name: "Trolltech Inc.";"Schrauben Karl" lauten. Sie können auch mehr als zwei Felder mit mehr als nur zwei Möglichkeiten für ein Feld wie Code Partei in einer Suche verwenden.
Komplexe Suchanfragen – ODER-Verknüpfung
Um die Einträge zu finden, in denen zum Beispiel "Maier" ODER "Huber" ODER "mann" enthalten sind, muß der Sucheintrag wiederholt und mit dem Schlüsselwort "or" verknüpft werden:
Name: Maier or Name: Huber or Name: "mann"
würde also eine Liste mit "Maier, Huber, Neumann, Klausmann" liefern.
Suchbegriffe für spätere Wiederverwendung speichern
Sie können eine fertig formulierte Suche für eine spätere Verwendung in Tryton speichern. Klicken Sie dazu am rechten Ende der Suchzeile auf das Lesezeichensymbol.
Geben Sie eine Bezeichnung für die Suche ein und klicken Sie auf OK.
Um die gespeicherte Suche später wieder abzurufen klicken am rechten Ende des Suchfeldes auf das Lesezeichenlistensymbol. Wurden mehrere Suchen gespeichert, klappt eine Liste auf.
Suchen werden für jeden Trytonnutzer getrennt gespeichert.
Tastatur-Kurzbefehle
Eine Liste verfügbarer Kurzbefehle ist mit der Tastenkombination strg-F1 einsehbar; über die Titelzeile dieses Fensters sind weitere Seiten aufrufbar. Wichtige Kurzbefehle sind:
- Strg-K: Texteingabefeld oben links aktivieren
- Umschalt(shift)-Pfeil rechts: Liste (mit Keil) aufklappen (ACHTUNG: Bei großen Listen kann dieser Befehl einige Zeit brauchen, er erschließt sich daher nicht von selbst)
- Umsch-Pfeil links: Liste einklappen
- Strg-TAB: Zum nächsten Reiter wechseln
- Strg-Umsch-TAB: Zum vorherigen Reiter wechseln
Hinweise zur individuellen Anpassung von Tastaturbefehlen finden sich unter Tastatur-Kurzbefehle editieren.
Tryton einrichten
Allgemeine Hinweise
Viele Fenster in Tryton bieten eine erschreckende Zahl an Eingabemöglichkeiten. Dies ist nicht nur für den Einsteiger verwirrend, denn oft müssen nur wenige dieser Felder ausgefüllt werden. Viele Sachverhalte sind auf übergeordneter Ebene geregelt, diese Felder sind nur dazu da, Ausnahmen zu ermöglichen. Gerade Einsteiger sollten sparsam mit den Einträgen sein und zunächst nur diejenigen vornehmen, die sie wirklich für erforderlich halten. Beim Speichern des Fensters prüft Tryton, ob alle Pflichtfelder ausgefüllt sind und gibt entsprechende Hinweise zurück. Die Beschriftung von Pflichtfeldern ist oft, aber nicht immer fett gesetzt.
Einen Ausfüllhinweis für erforderliche Felder in einem anderen Fenster geben wir hier.
Methoden der Gewinnermittlung
Hinsichtlich der Einrichtung von Tryton sind drei Möglichkeiten der Gewinnermittlung möglich:
- [1] Bilanzierung mit umsatzsteuerlicher Sollversteuerung
- [2] Bilanzierung mit umsatzsteuerlicher Istversteuerung
- [3] EÜR (Einnahme-Überschuss-Rechnung)
Standardmäßig verwendet Tryton Variante [1] und ist damit "out of the box" für Kapitalgesellschaften einsetzbar. Kommt diese Variante zum Einsatz, sind bei der Konfiguration keine Besonderheiten zu beachten. Hier wird mit Datum der Rechnungsstellung wird eine Forderung erfolgswirksam verbucht und gleichzeitig entsteht die USt-Verbindlichkeit gegenüber dem Finanzamt.
Variante [2] ist u.a. bei kleineren GmbHs möglich, kommt aber seltener zum Tragen. Auch hier wird mit Datum der Rechnungsstellung eine Forderung erfolgswirksam verbucht aber die Umsatzsteuer-Schuld entsteht erst mit dem Eingang des Geldes.
Der Großteil der Unternehmen in Deutschland sind Einzelunternehmen/kleine Personengesellschaften und verwenden die EÜR [3]. Das heißt, erst mit dem Zahlungseingang wird die Leistung erfolgswirksam und die USt-Schuld entsteht auch erst zu diesem Zeitpunkt. Wer die Einnahmeüberschußrechnung (EÜR) anwendet, muss das Modul trytond_account_tax_cash
aus dem Standard-Repositorium und in Deutschland zusätzlich das trytond_account_tax_cash_de
aus dem MDS-Repo installieren. Diese Module kümmern sich darum, dass Einnahmen und Steuern auf die richtigen Konten gebucht werden.
Bei Unsicherheit hinsichtlich der Soll/Istversteuerung sollte beim Finanzamt oder Steuerberater nachgefragt werden.
Grundsätzlich deckt Tryton alle drei Varianten ab.
Wahl des Kontenrahmens
Auch wenn Tryton einen "Minimalen Kontenrahmen" anbietet, ist dringend zu empfehlen, einen der DATEV-Standardkontenrahmen zu verwenden. Auch wenn die Vielzahl deren Konten auf den Einsteiger abschreckend wirken mag, sind diese derart weit verbreitet, dass ihre Handhabung ungleich leichter fällt als der Umgang mit einem einfachen, selbsterstellten Kontenrahmen.
Derzeit verfügbar in Tryton sind:
- SKR03 prozessorientiert gegliedert
- SKR04 gegliedert nach dem Abschlussprinzip, für Bilanzierung oder EÜR
- im Beta-Status: SKR49 für Stiftungen und Vereine – abgespeckt, für Bilanzierung oder EÜR
Andere Kontenrahmen können mit überschaubarem Aufwand eingerichtet werden. Im zweiten Teil des Buchs finden sich detaillierte Angaben für die Einrichtung “zu Fuß", die auch zur Anpassung unserer Muster-Datenbanken genutzt werden können.
Vorlagen für Rechnung, Angebot, Lieferschein etc.
Alle Arten von Dokumenten, die von Tryton für die Außenwelt erzeugt werden, werden intern "Berichte" genannt.
Verwaltung > Programmoberfläche > Aktionen > Berichte
Hier sind zunächst "Rechnung", "Einkauf", "Verkauf", "Pickliste" und "Lieferschein" relevant. Nach Doppelklick können im folgenden Fenster
die gespeicherte Berichtsvorlage mit dem Download-Symbol heruntergeladen, mit dem Kreuz-Symbol gelöscht, in Open/LibreOffice bearbeitet und die modifizierte Berichtsfassung mit dem Lupensymbol wieder in Tryton upgeloadet (speichern nicht vergesen) werden. Die Feldeinträge in den Open/LibreOffice-Dokumenten sind in Genshi geschrieben.
Die Bearbeitung der Berichtsdateien ist ein komplexes Thema, vorläufig sollte sich der Anwender auf das Einbinden eines eigenen Briefkopfes beschränken. Im Downloadbereich von Tryton DACH stellen wir Mustervorlagen für verschiedene Zwecke zur Verfügung.
Natürlich sind praktisch beliebig komplexe Auswertungen in Text- und Tabellenform möglich. Details dazu siehe "Tryton für Fortgeschrittene".
Import / Export eigener Daten
Der Import eigener Daten ist derzeit auch für den erfahreneren Benutzer nur schwer durchzuführen. Hier besteht Handlungsbedarf seitens der Entwickler. Vor einem Import kann ein Export mit Muster-Daten zu empfehlen, so erhält man einen Beispiel, wie der Import aussehen sollte.
Datenexporte sind etwas einfacher durchzuführen. " > Daten exportieren" öffnet den entsprechenden Dialog, als Feldtrenner funktioniert in DE der Strichpunkt besser als das Komma. Exportvorlagen können recht einfach angelegt und gespeichert werden.
Konfiguration von Hand vornehmen
Der einfachste Weg Tryton zu konfigurieren ist normalerweise die Verwendung einer Musterdatenbank – siehe nächster Abschnitt.
Wer keine Musterdatenbank nutzen will oder kann, kann die im nächsten Abschnitt aufgeführten Einträge als "Checkliste" verwenden und die Einträge manuell vornehmen. Tryton bietet dabei eine clevere Hilfe: Sofern in einem Fenster Einträge aus einem anderen benötigt werden (zum Beispiel: Zum Anlegen eines Verkaufs ist eine Kundenpartei erforderlich), kann im betreffenden Feld die Leertaste gedrückt werden, es erscheint dann das Wort "Erstellen…". Wird dieses ausgewählt, öffnet sich das erforderliche Fenster (in unserem Beispiel also "Parteien"), und der betreffende Eintrag kann vorgenommen werden. So kann man sich Schritt für Schritt durch die Einstellungen hangeln.
Vorkonfigurierte Datenbank – Musterdatenbank – verwenden
Für übliche Standard-Konfigurationen stellen wir Musterdatenbanken und Modullisten zur Verfügung, die die Einrichtung von Tryton erheblich vereinfachen, in diesen bereits angelegt sind die meistens verwendeten Einstellungen. Außerdem enthält sie Mustereinträge, die der Benutzer für sich abändern oder löschen kann:
- Musterpartei Benutzer: "Max Musterman"
- Musterpartei eigenes Unternehmen: "Musterfirma in Musterort"
- Musterpartei Musterkunde: "Testkunde"
- Musterpartei Musterlieferant: "Lieferant GmbH"
- das Geschäftsjahr: vom 1.1. bis 31.12.
- die Währung: Euro
- die Sprache: Deutsch
- die Umsatzsteuer-Sätze: 19% und 7%
- die Zuordnung der USt-Kennziffern (u.a. notwendig für die USt-Voranmeldung)
- Muster-Buchungssatzvorlagen: Porto Barauslage, geringwertige Wirtschaftsgüter, Barauslage, Bankgebühren. Diese können auch als Vorlage für eigene Buchungssatzvorlagen verwendet werden.
- Nummernkreise: Buchungssatzfestschreibung, Kundenrechnung, Lieferantenrechnung, Kunden-Stornorechnung, Lieferanten-Stornorechnung
- Musterpartei: "Musterfirma in Musterstraße, Musterort"
- Musterartikel
- Artikelkategorien – volle MwSt, ermäßigte MwSt
- ein Warenlager mit einem Lagerort
Diese Datenbanken sind verfügbar für die Standard-Kontenrahmen
- SKR03 (Bilanzierung mit Sollversteuerung)
- SKR04 (Bilanzierung mit Sollversteuerung)
- SKR04 (EÜR)
- SKR49 (Stiftungen und Vereine)
Die Wahl ist Geschmackssache, wir verwenden gern den SKR04. Die Konfigurationen können mit geringem Aufwand an die jeweiligen Anforderungen angepasst werden. Wer mit diesen Standard-Konfigurationen nicht zurecht kommt, findet im zweiten Teil des Buchs detaillierte Angaben für die Einrichtung "zu Fuß", die auch zur Anpassung unserer Muster-Datenbanken genutzt werden können.
In unseren Musterdatenbanken sind angelegt:
Währung
Im Menüeintrag "Währungen" muß mindestens die eigene Währung eingetragen sein. Mit "Code" ist der ISO-Code 4217 gemeint. Unsere Musterdatenbank enthält eine komplette Liste der Weltwährungen.
Parteien
Jede Person oder Körperschaft, die zu dem in Tryton verwalteten Unternehmen in Beziehung tritt, wird als "Partei" bezeichnet. Die betrifft Personen, Unternehmen, Behörden etc. Im eigenen Unternehmen müssen die relevanten Mitarbeiter (v.a. Administratoren und Mitarbeiter, deren Leistungen auf Zeitbasis abgerechnet werden) als eigene Partei angelegt werden. Der Administrator (sofern er Mitarbeiter seiner eigenen Firma ist) muß an drei Stellen in Tryton angegeben werden:
- als "Partei" (
Partei > Partei)
- als "Mitarbeiter" im Unternehmen (
Unternehmen > Mitarbeiter)
- als "Benutzer" (
Verwaltung > Benutzer > Benutzer)
Wir haben "Max Mustermann" in allen drei Kategorien angelegt. Der Anwender kann den Eintrag in "Parteien" für sich abändern, die Änderungen werden in den anderen Kategorien übernommen.
Sinngemäß gilt das gleiche für die Musterfirma, den Musterlieferanten und den Musterkunden.
Artikel
Alles, was in Tryton gekauft oder verkauft werden kann, ist ein "Artikel". Darunter fallen auch Dienstleistungen wie Beratungsstunden oder Versand.
Wir haben einen Musterartikel in zwei Varianten sowie einen "Versandartikel" angelegt. Artikel, die in der Buchhaltung erfasst werden sollen, müssen einer Artikelkategorie zugeordnet werden.
Artikelkategorien
Artikel > Kategorien > Kategorien
An dieser Stelle sind Kategorien zu hinterlegen. Davon gibt es in Tryton zwei Varianten:
"reine" Artikelkategorien
Dies sind vom Nutzer frei zuordenbar, man kann sie für Preislisten und der besseren Strukturierung des Artikelbestandes nutzen. Man kann zum Beispiel
- einen Artikel mehreren Kategorien zuweisen,
- Artikelkategorien hierarchisch aufbauen, zum Beispiel "Schrauben" mit den Unterkategorien "Metrische Schrauben", "Schrauben, imperial" oder "Feingewindeschrauben".
Buchhaltungskategorien
Wenn der Haken "Buchhaltung" gesetzt ist, kann eine Artikelkategorie auch dienen zur
- korrekten Verbuchung der Umsatzsteuer
- Zuordnung eines Artikels zu Aufwands-, Ertrags- und Warenbestandskonten
Diese Zuordnung ist erforderlich, damit der An- und Verkauf von Artikeln automatisch korrekt gebucht wird.
In der Musterdatenbank haben wir angelegt:
- Umsätze zum vollen Umsatzsteuersatz (19% USt), Wareneingang und Erlöse
- Versandkosten
Wer auch zum ermäßigten Umsatzsteuersatz verkaufen darf, muß eine weitere entsprechende Artikel-Buchhaltungskategorie anlegen.
Journale
Buchhaltung > Einstellungen > Journale > Journale
Journale fassen Buchungen gleicher Art zusammen und erlauben einen schnelleren Überblick beim Nachvollziehen von Vorgängen. Die Zuweisung von Buchungen zu Journalen erfolgt normalerweise automatisch beim Erzeugen von Einkäufen oder Verkäufen – oder manuell beim Buchen, dort kann Journal von Hand eingetragen werden.
Standardmäßig angelegt sind "EXP" (Aufwand), "REV" (Ertrag), "STO" (Lagerbewegungen) und "CASH" (Zahlungsverkehr). Ggf. ist bei Einzelunternehmen/Personengesellschaften noch ein Journal "PRI" für Privateinlagen/-entnahmen anzudenken oder auch ein Kassenbuch.
Nummernkreise
Verwaltung > (strikte) Nummerkreise
Hier finden Sie die Liste mit den vorhandenen Nummernkreisen. Ein Klick auf das -Symbol öffnet die Einstellungen, dort können Sie das gewünschte Zahlenformat anpassen. Tryton unterscheidet "strikte" und "gewöhnliche" Nummernkreise, bei den "strikten" sorgt das System auch bei Mehrbenutzerbetrieb dafür, daß jede Nummer nur einmal vergeben werden kann.
Wir haben Nummernkreise für "Lieferantenrechnung", "Kundenrechnungen", "Lieferanten-Stornorechnungen" und "Kunden-Stornorechnungen" angelegt. Standardmäßig werden die Nummernkreise mit einem neuen Geschäftsjahr zurückgesetzt.
Wir empfehlen dringend die Option feste Länge anzuhaken, dieses fügt führende Nullen an, was zum einen die Sortierung optimiert und zum anderen die lesbarbeit deutlich verbessert, schlicht weil die Dezimalziffern "korrekt" untereinander stehen.
Staaten
Verwaltung > Staaten
Hier ist eine Liste der Staaten hinterlegt, die gegebenenfalls angepaßt werden kann. Unter Parteien > Einstellungen > Adressformate können Adressformate der Länder geändert werden.
Warenlager
Lager&Inventur > Lagerorte
Das eigene Warenlager ist gegliedert in
- ein oder mehrere Warenlager. In der Regel handelt es sich dabei um ein Gebäude bzw eine Adresse. Wir haben es "Lagerhaus Musterfirma" genannt, dieses enthält
- den Warenausgangs- und den
- Warenausgangsbereich und
- eine oder mehrere Lagerzonen (Stockwerke, Räume, Regalbereiche, Regalböden etc.), wir haben "Lagerraum 1 Erdgeschoß" und "Lagerraum 2 Keller" angelegt.
Die Namen der Lager lassen sich anpassen. In kleinen Unternehmen läßt sich Lagerzone, Wareneingang und Warenausgang zusammenfassen, siehe diese Hinweise.
Preislisten
erforderliches Modul: sale_price_list
Artikel > Preislisten
Preislisten werden in Tryton sowohl zur Erzeugung von Kundenpreislisten (in Katalogen), als auch für die Abbildung von unterschiedlichen Verkaufspreisen für unterschiedliche Kunden(gruppen) in Kundenrechnungen etc. verwendet. Die Zuordnung von Preislisten zu Kunden geschieht unter Parteien > Parteien > Verkauf. Ein klassischer Anwendungsfall sind Preislisten für "Endkunden" und "Wiederverkäufer". Die Funktion ist sehr mächtig, dadurch aber auch komplex in der Anwendung. Für anspruchsvollere Situationen wirken "Preislisten" und "Artikelkategorien" zusammen.
Artikel, die in keiner Preisliste enthalten sind, werden zum Listenpreis fakturiert.
Anwendung ohne Artikelkategorien
Unter Artikel > Preislisten wird mit
eine neue Preisliste angelegt, in der Liste "Positionen" können mit dem kleinen
Einträge hinzugefügt werden. Ein solcher ist
- entweder ein Artikel
- oder eine Artikelkategorie (s. weiter unten)
Der Eintrag im Feld "Formel" enthält
- entweder eine Zahl (den VK-Preis)
- oder eine "echte Formel". Verwendet wird Python-Code, hier können Berechnungen mit dem Listenpreis (list_price), dem Einstandspreis (cost_price) oder dem unit_price durchgeführt werden. Achtung, hier stets den Dezimalpunkt statt eines Kommas verwenden.
Beispiele:
Eintrag Formelfeld | Ergebnis |
---|---|
4 | Artikelpreis ist 4€ |
cost_price * 1.5 | Einstandspreis +50% |
list_price * 0.9 | Listenpreis -10% |
In einer Preisliste können Positionen, die Artikel enthalten, mit solchen, die Artikelkategorien enthalten, kombiniert werden. Wichtig ist, daß diese Einträge von oben nach unten abgearbeitet werden. Tryton wendet stets den ersten gefundenen Eintrag an, daher ist die Reihenfolge der Positionen entscheidend.
Anwendung mit Artikelkategorien
Diese werden unter Artikel > Kategorien angelegt. In unserem Fall dienen sie dazu, Gruppen von Artikeln zu bilden, auf die die gleiche Kalkulationsregel (oder der gleiche Zahlenwert) angewendet wird. Mit dem Schalter (
Artikel hinzufügen ) kann entweder in dem Eingabefeld ein einzelner Artikel eingegeben, oder mehrere Artikel mit
ausgewählt werden.
Um für einzelne Artikel Ausnahmen für eine Artikelkategorie festzulegen, erzeugt man für diese Artikel Einzeleinträge (oder eine weitere Kategorie), die in der Preisliste oberhalb der ersten Artikelkategorie eingeordnet werden.
Sollten Sie Ihre Preise brutto festlegen und auf netto zurückrechnen, ist kann ebenfalls dieses Modul verwendet werden.
Grundlegende Abläufe
Warenverkauf tätigen: Vom Angebot zur Rechnung
Hinweis: Die Abrechnung von Dienstleistungen wird HIER dargestellt.
Die am meisten nachgefragte Aktion in einem ERP-System ist "Rechnung schreiben." In Tryton sollte eine Rechnung nicht direkt, sondern als Teil eines Verkaufsvorgangs erzeugt werden. Tryton erzeugt dabei im Hintergrund automatisch die entsprechenden Buchungen in Buchhaltung und Warenwirtschaft, dies betrifft natürlich auch die Umsatzsteuer. Verkäufe werden angelegt unter
Verkauf > Verkauf
In unserer Musterdatenbank sind alle nötigen Angaben eingetragen, gegebenenfalls kann zum Beispiel ein abweichender Rechnungsempfänger, eine Preisliste o.a. zusätzlich angegeben werden. Die notwendigen Schritte für den Verkauf sind:
Angebot erstellen
Das Verkaufsformular wird analog dem Muster ausgefüllt. Unten rechts kann ein Angebot für den Kunden erstellt werden. Mit dem -Knopf öffnet sich das Angebot in Open/LibreOffice (auf Grundlage des hinterlegten Berichts) und kann dort weiterverarbeitet werden.
Bestellbestätigung
Nach Annahme des Angebotes durch den Kunden wird mit dem Knopf "Bestätigen" die Bestellung fertiggstellt, dabei erzeugt Tryton einen Rechnungsentwurf und eine Lieferung (unten links). Mit dem -Knopf kann eine Bestellbestätigung in Open/LibreOffice geöffnet werden.
Lieferung
Damit die bestellten Artikel aus dem Warenbestand ausgebucht werden, muss eine Lieferung generiert werden. Dies geschieht über den Menüpunkt unten links in der Bestellung oder über
Lager&Inventur > Warenausgang
Die Beschriftung der Menüpunkte unten rechts wechseln mit dem Fortgang der Bestellung:
- "Reservieren" blockiert die bestellten Artikel im Lagerbestand,
- "Kommissionieren" ermöglicht die Erzeugung einer Packliste über den
-Schalter
- "Packen" fordert zur Fertigstellung der Sendung auf. Es kann ein Lieferschein erzeugt werden, danach sind keine Änderungen der Bestellung möglich.
- Mit "Erledigt" wird die Buchung festgeschrieben.
Rechnung schreiben
Die Rechnung kann erzeugt werden aus der Bestellung oder über
Buchhaltung > Rechnungen > Kundenrechnungen
- "Prüfen" erzeugt eine ProForma-Rechnung (
-Schalter).
- Nach dem "Festschreiben" läßt sich die Rechnung nicht mehr ändern, allenfalls stornieren
- Mit "Zahlung erfassen" lassen sich ein oder mehrere Zahlungseingänge registrieren.
Warenrücknahme
Die Rücknahme einer kompletten Bestellung kann über den betreffenden Verkauf, >
Rücknahme erstellen
angestoßen werden. Die betreffende Bestellung wird als neuer Vorgang, alle Artikel mit negativen Stückzahlen erzeugt. Wie bei einem Verkauf können die Artikel wieder eingelagert werden, daraufhin wird eine Kundenrechnung mit negativen Beträgen erzeugt, die wie gewohnt weiterverarbeitet wird.
Die Rücknahme einzelner Artikel oder abweichender Artikellisten werden analog erzeugt – die Artikel aus der Ursprungsbestellung können dabei gelöscht oder angepaßt werden. Wichtig: Immer auf das Minus-Vorzeichen bei den Stückzahlen achten.
Wareneinkauf tätigen: Von der Bestellung bis zur Bezahlung
Der beschriebene Einkaufsprozeß ist notwendig, sofern die beschafften Artikel in die Warenwirtschaft aufgenommen werden sollen. Verkauf und Einkauf entsprechen einander weitgehend. Wir stellen daher den Einkauf etwas knapper dar.
Einkauf > Einkauf
Die Schritte beim Einkauf:
- neuen Einkauf erzeugen
- Artikel hinzufügen
- "Anfrage" erzeugt eine Preisanfrage, kann über den
-Knopf aufgerufen werden
- "Bestellung" erzeugt ein Bestell-Dokument und eine Lieferantenrechnung; letztere ist die Tryton-interne Umsetzung der vom Lieferanten gestellten Rechung.
Wareneingangslieferungen erzeugen
Die Wareneingangslieferung wird nicht automatisch erzeugt. Dies geschieht hier:
Lager&Inventur > Wareneingang
Mit wird eine neue Wareneingangslieferung erzeugt, es muss der Lieferant eingetragen und auf das richtige Lager geachtet werden. Mit dem
-Knopf wird die Liste bestellter Artikel angezeigt, die ganz oder teilweise übernommen werden kann.
"Einlagern" fügt die Artikel dem Lagerbestand hinzu.
Lieferantenrechnung anpassen
Buchhaltung > Rechnungen > Lieferantenrechnungen
oder im Einkauf unten links. Dieser Entwurf wird gegebenenfalls anhand des Inhalts der erhaltenen Lieferantenrechnung korrigiert und festgeschrieben. Ist die eigene Zahlung erfolgt, kann dies mit "Zahlung erfassen" in Tryton verbucht werden.
Dienstleistungen / Projektaufwand erfassen und abrechnen
Erforderliche Module: trytond_project
und trytond_project_invoice
Vorbemerkung: Unter Zeiterfassung kann man normalerweise alles außer dem Menupunkt "Zeiterfassungspositionen" ignorieren, die meisten Einträge werden unter
Projekte vorgenommen.
Es muß ein "Dienstleistungsartikel" (zum Beispiel "Beratungsstunde telefonisch") mit den Eigenschaften Dienstleistung, verkäuflich und der Einheit ‘Stunde’ vorhanden sein beziehungsweise angelegt werden.
Unter Projekte > Projekt wird ein Projekt angelegt (
), unter "Partei" der Kundenname, im Feld "Artikel" der o.e. "Dienstleistungsartikel" eingetragen, unter "Kontaktadresse" kann eine abweichende Kundenadresse hinterlegt werden.
Wenn alle Einträge vorgenommen wurden, unbedingt "speichern" (Strg-S), sonst werden die Abrechnungsmethoden nicht aktiviert. Von diesen existieren folgende:
Abrechnungsmethode manuell
Tryton speichert hier nur die eingetragenen Zeitaufwände, Rechungen müssen unter Kundenrechnungen separat und von Hand angelegt werden. Dies kann in sehr komplexen Zusammenhängen sinnvoll sein.
Abrechnungsmethode nach veranschlagtem Zeitaufwand
Der veranschlagte Zeitaufwand wird im entsprechenden Feld eingetragen und kann dann direkt abgerechnet werden: Nach speichern aller Einträge wird unten rechts die Schaltfläche "Rechnung erstellen" aktiv.
Abrechnungsmethode nach Fortschitt
Die ist eine Variante der vorher beschriebenen Methode. Statt den gesamten veranschlagten wird nur der im Feld "Fortschitt" eingetragene bereits erbrachte Leistunganteil abgerechnet, dies kann so oft wiederholt werden, bis dort "100%" erreicht werden. Unter dem Reiter "fakturierter Fortschitt" kann dieser beobachtet werden.
Abrechnungsmethode nach erfasstem Aufwand
Die abzurechnenden Zeitaufwände werden unter Zeiterfassung > Zeiterfassungspositionen erfaßt. Unter "Abrechnen bis" kann der Abrechnungsstichtag eingetragen werden.
Die erstellen Rechnungsentwürfe sind unter Buchhaltung > Rechnung > Kundenrechnungen zu finden. Der Reiter "fakturierter Fortschitt" zeigt alle Zeitaufwände an, füŕ die bereits Rechnungsentwürfe erzeugt wurde. Diese können nicht mehr gelöscht werden.
Skonto buchen
Ein entsprechendes Modul ist im Frühjahr 2022 fast fertig – sobald es verfügbar ist, aktualisieren wir diesen Eintrag. Hier die entsprechende Forumsdiskussion:
Bis es verfügbar ist, kann man einen "Rabatt-Artikel" der entsprechenden Buchhaltungskategorie anlegen und diesen mit dem (negativen) Rabattbetrag als Preis versehen.
Manuelle Buchung
Buchungssätze erstellen
Der Normalfall in Tryton ist die automatische Erstellung von Buchungssätzen im Rahmen eines Einkaufs oder Verkaufs. Sofern dies nicht möglich ist, werden Buchungssätze manuell erstellt. Dies geschieht unter
Buchhaltung > Erfassung > Buchungssätze
Mit wird ein neuer Buchungssatz erzeugt, das kleine
rechts im unteren Bildschirmteil erzeugt einzelne Buchungszeilen. Tryton überprüft mit der Festschreibung die Vollständigkeit und rechnerische Richtigkeit eines Buchungssatzes.
Buchungsvorlage erstellen
Buchungssatzvorlagen erleichtern das Buchen wiederkehrender Buchungsposten – wie zum Beispiel "Porto als Auslage", "Bankgebühren" etc. Zu empfehlen ist das Duplizieren einer möglichst ähnlichen Standard-Buchungssatzvorlagen (Menü > duplizieren) und die Anpassung an die jeweilige Anforderung.
Kontoauszüge einlesen
Dazu ist ein zusätzliches Modul notwendig. Für den Umgang mit dem Standard CAMT.053 ist im Sommer 2022 ein Modul in Arbeit, es wird voraussichtlich ab der Tryton-Version 6.6 verfügbar sein. Wir aktualisieren dann diesen Eintrag.
Bereits jetzt verfügbar ist ein Modul für den Standard MT940 von Martin Data Services, Teltow.
Berichtswesen
Bilanz
Buchhaltung / Auswertungen / Bilanz
- Menüpunkt öffnen.
- Das aktuelle Datum ist voreingestellt.
- Die Daten werden bis zum eingestellten Datum dargestellt. Für das ganze Jahr muß der Eintrag folglich auf
31.12.[Geschäftsjahr]
geändert werden. - Die Baumstruktur kann komplett aufgeklappt werden (Umsch-Pfeil rechts – evt. etwas warten!) und zeigt die Beträge der Kontotypen.
- Ein Doppelklick auf eine Bilanz-Zeile öffnet die Liste der zugehörigen Konten und deren Beträge.
- Ein Doppelklick auf ein Kontozeile öffnet die Liste der Buchungen auf diesem Konto.
Vergleichen
- Das Geschäftsjahr kann mit einem anderen Geschäftsjahr verglichen werden.
- Das erste Geschäftsjahr wird aus dem Feld Datum verwendet.
- Häkchen ‘Vergleichen’ aktivieren.
- Ein Datum aus dem zweiten Geschäftsjahr einstellen.
- Es können auch zwei vergangene Geschäftsjahr verglichen werden.
- Es werden jeweils die Buchungen vom Jahresbeginn bis zum eingestellten Datum verglichen.
-Knopf oder strg-R drücken.
Export
Der Export ist über den "Bericht öffnen"-Knopf verfügbar und wird in Open/LibreOffice geöffnet. Derzeit (v. 6.4) müssen die Zeilen mit Bilanzsumme "0" noch manuell gelöscht werden, eine entsprechende Funktion ist aber in Arbeit.
Gewinn- und Verlustrechnung
Buchhaltung / Auswertungen / Gewinn- und Verlustrechnung (GuV)
- Menüpunkt öffnen.
- Das aktuelle Geschäftsjahr ist voreingestellt.
- Die Baumstruktur kann komplett aufgeklappt werden (Umsch-Pfeil rechts – evt. etwas warten!) und zeigt die Beträge der Kontotypen.
- Ein Doppelklick auf eine GuV-Zeile öffnet die Liste der zugehörigen Konten und deren Beträge.
- Ein Doppelklick auf ein Kontozeile öffnet die Liste der Buchungen auf diesem Konto.
Zeitraum eingrenzen
- Die GuV kann auf einen Zeitraum nach Buchungszeitraum und/oder Datum eingegrenzt werden.
- Die Felder von "Buchungszeitraum", "bis Buchungszeitraum" , "Startdatum" , "Enddatum" nach Bedarf ausfüllen.
- Danach den
-Knopf oder strg-R drücken (Pfeil im Uhrzeigersinn).
Vergleichen
- Es können Buchungszeiträume verglichen werden.
- Der Vergleich kann mit dem Vorjahr erfolgen, es können auch Buchungszeiträume im selben Jahr verglichen werden.
- Häkchen ‘Vergleichen’ aktivieren.
- Vergleichszeitraum einstellen.
-Knopf oder strg-R drücken.
Export
Siehe unter Bilanz.
Anlagenspiegel, Abschreibungen
Erforderliches Modul: trytond_account_asset
Das Modul ist derzeit im deutschen Sprachraum nur mit deutlichen Verrenkungen nutzbar und kann derzeit nur eingeschränkt empfohlen werden.
Steuer, Finanzamt und andere rechtliche Anforderungen
Umsatzsteuervoranmeldung
erforderliches Modul: account_tax_code_report
bis v 6.4: Buchhaltung / Konten und Tabellen / Steuerkennzifferntabelle öffnen
ab v 6.6: Buchhaltung / Auswertung / Steuerkennzifferntabelle
Hier werden die relevanten Beträge für die Umsatzsteuervoranmeldung angezeigt, diese können ins entsprechende Elster-Formular übertragen werden.
Jahresabschluss
Abschlussarbeiten
Für die Erstellung des Jahresabschlusses verfügt Tryton über eine Serie von Routinen unter:
Buchhaltung / Abschlussarbeiten
Dazu sind die folgenden fünf Schritte durchzuführen:
-
Zunächst müssen die Konten abgestimmt werden, dabei die Buchhaltung auf offene Posten überprüft. Nicht abgestimmte Buchhaltungskonten werden ins Folgejahr übernommen. Es ist zwar zu empfehlen, aber nicht zwingend zu erforderlich, die Kontenabstimmung komplett durchzuführen.
-
Abschluß der Journale
-
Abschluß der Buchungszeiträume, dies erfolgt durch Klick auf die entsprechenden Schaltflächen. Diese Buchungszeiträume sind dann nicht mehr bebuchbar.
-
Erfolgskonten abschließen. Das bedeutet, dass die Erfolgskonten für das nächste Geschäftsjahr auf Null gesetzt werden, dazu erzeugt Tryton einen Buchungssatz in einem Buchungszeitraum vom Typ Berichtigung (Adjustment) mit der Buchungsnummer 000x.[Jahr].
Als Journal wird "Jahresabschluss" (JAB) verwendet. Als "Buchungszeitraum" kann unter
Buchhaltung / Einstellungen / Geschäftsjahre /Buchungszeiträume
ein 13. Buchungszeitraum des abzuschließenden Geschäftsjahres angelegt werden; die Verwendung 12-[fragl. Geschäftsjahr] ist aber auch möglich.
Beim SKR03 können als Habenkonto xxx und als Sollkonto yyy verwendet werden, beim SKR04 als Habenkonto und als Sollkonto 2899.
Es wird dann ein umfangreicher Buchungssatz generiert, der unter
Buchhaltung / Erfassung /Buchungssätze
einsehbar ist und festgeschrieben werden muß. Damit sind die Erfolgskonten des gewählten Geschäftsjahres für das folgende Geschäftsjahr "genullt".
- "Geschäftsjahres abschließen". Tryton prüft dabei die Korrektheit der Konten. Wenn keine Korrekturen nötig sind, ist das Geschäftsjahr danach geschlossen. Bei dieser Aktion werden auch die evtl. noch geöffneten Buchungszeiträume geschlossen.
Bilanz einreichen
Hierfür muß auf externe Dienstleister zurückgegriffen werden, die staatliche Finanzverwaltung stellt keinen entsprechenden Dienst zur Verfügung. Die beiden im folgenden vorgestellten Lösungen sind darauf eingerichtet, die Salden der bebuchten Konten einzulesen. Auf Seiten des Dienstleisters wird die Bilanz neu erzeugt und kann zur Kontrolle mit der in Tryton erstellten Bilanz abgeglichen werden.
myebilanz
Myebilanz ist ein kostenloses und in der Komfortversion kostenpflichtiges Angebot des Programmieres Matthias Hanft. Es ist für MS Windows verfügbar, der Autor achtet darauf, daß das Programm mittels Wine
auch stets auf Linux lauffähig ist.
ebilanzonline
Ebilanzonline ist eine kostenpflichtige Dienstleistung des (nicht mehr bundeseigenen) Bundesanzeiger-Verlages.
Tryton an die eigenen Bedürfnisse anpassen
Tryton ist im höchsten Maße an die eigenen Bedürfnisse anpassbar, praktisch jedes einzelne Element kann verändert werden – entsprechende Programmierkenntnisse vorausgesetzt.
Favoriten
Oben links neben dem Texteingabefeld ist das Favoriten-Menu . Dort unter "Verwalten" können weitere häufig benutzte Menueintäge ensprechend den hinterlegen Mustern gespeichert werden.
Tastatur-Kurzbefehle editieren
Linux
Zu editieren ist die Datei ~/.config/tryton/[Versionsnummer-des-Klienten]accel.map
. Bei einem Versions-Update bei dem nicht nur die Endziffer der Versionsnummer erhöht wird, muß die Datei ins neue Verzeichnis kopiert werden.
Schritte:
- Klient schließen
- Zeile mit dem entsprechenden Befehl entkommentieren: Semikolon am Zeilenanfang entfernen
- am Zeilenende die gewünschte Tastenkombination eintragen
- speichern, Klient neustarten
Windows
Mac
Wartung und Updates
Unsere Skriptsammlung enthält dafür
Update-klein-Tryton.sh
– für die Aktualisierung innerhalb einer Versionsnummer: x.y.z => x.y.[letzte-verfügbare]. Hierbei wird die Datenbank nicht verändert, lediglich die Software des Dämon erneuert. Es wird keine neue virtuelle Umgebung angelegt.Update-groß-Tryton.sh
– für die Aktualisierung von Hauptversionsnummern: x.y.z => x.y+2.[letzte]. Dabei wird oft die Datenbank verändert, das Skript erzeugt eine neue virtuelle Umgebung. Theoretisch sind größere Aktualisierungsschritte als "y+2" möglich – diese werden allerdings nur erfahrenen Benutzern mit guter Kenntnis der Datenbankstruktur empfohlen.
Mögliche Funktionserweiterungen – weitere Module
Weitere Tryton-Kernmodule
Wir listen hier nur die oft nachgefragten Funktionen auf, die durch weitere Module ergänzt werden können. Diese Aufzählung ist nicht erschöpfend, Tryton kann darüberhinaus ungleich mehr. Einige Details finde sich unter https://docs.tryton.org/en/latest/#modules. Wir empfehlen außerdem eine Anfrage im Tryton-Forum.
Kostenstellen
erforderliches Modul: trytond_analytic_account
Budgetierung
erforderliches Modul: trytond_analytic_budget
Mahnwesen
erforderliches Modul: trytond_account_dunning
Hierzu existieren auch noch einige Submodule zum Mahnen per email, zur Erzeugung von Mahnschreiben und zur Erhebung von Mahngebühren.
Bruttopreismodul
erforderliches Modul: trytond_trytond_account_tax_cash
Dieses Modul erlaubt die Eingabe von Brutto- anstelle der üblichen Nettopreise bei den Artikeln.
TSE-Kasse – Ladenverkauf (POS)
erforderliches Modul: trytond_sale_point
Mit Tryton lässt sich eine komplette Ladenkasse unter Verwendung von Standard-Hardwarekomponenten aufbauen. Details dazu unter https://tryton-dach.org/tse-ladenkasse.
Direktlieferung
erforderliches Modul: trytond_drop_shipment
Es dient zur Abwicklung von Lieferungen, die direkt vom Lieferanten zum Kunden gehen.
Webshop-Anbindungen
Tryton kann natürlich mit allen webshops kommunizieren. In den Kernmodulen enthalten sind Schnittstellen für vue storefront und shopify:
erforderliche Module: trytond_web_shop_shopify, trytond_web_shop_vue_storefront
Weitere Module existieren, zum Beispiel für woocommerce. Für andere Webshops ermpfielt sich eine Forumssuche oder -anfrage.
UI/UX – spezialisierte Benutzeroberflächen
Über die rest-API lassen sich moderne und benutzerfreundliche Bedienoberflächen für spezialisierte Aufgaben erstellen. Beispiele sind Oberflächen für Ladenkassen, Inventur, Zeiterfassung u.v.m.
FAQ / Tips & Tricks
Bei Bestellungen wird die Vorsteuer nicht eingerechnet
Ist im Partei-Datensatz des Lieferanten unter "Buchhaltung" eine Steuerkategorie eingetragen? – Kann normalerweise leer bleiben, dann sollte die Standard-Vorsteuer eingesetzt werden.
Kann ich mit Tryton eine (TSE)-Ladenkasse betreiben?
Ja! – Tryton eignet sich bestens als flexibles und leistungsfähiges Hintergrundsystem, Details siehe https://tryton-dach.org/tse-ladenkasse.
Beim Einspielen einer Datenbank-Sicherungskopie (sql-dump) wird gemeldet: "unable to drop database because of some auto connections to DB"
Zunächst die trytond-Prozesse abwürgen: killall trytond trytond-cron
. Dann auf der Konsole:
$ ps -ef | grep postgres
Relevant ist die Zeile, die etwa so aussieht:
$ 501 1445 3645 0 12:05AM 0:00.03 postgres: sasha dbname [local] idle
Die dritte Zahl (hier 3645) ist die PID des Prozesses, der beendet werden muß.
$ sudo kill -9 3645
Wenn ich zum Beispiel in der Bilanz alle Zeilen mit dem Befehl "Umschalt – Pfeiltaste rechts" öffnen will, passiert garnichts.
Dieser wichtige Befehl hat oft eine Reaktionszeit von mehreren Sekunden! Bitte Geduld.
Wie lösche/storniere ich eine Rechung richtig?
Festgeschriebene Rechnungen können aufgrund der Regeln für ordnungsgemäße Buchführung nicht gelöscht werden. Korrekterweise müssen Rechnungen storniert werden. Diese Funktion kann in einer geöffneten Kunden- oder Lieferantenrechnung mit > stornieren aufgerufen werden. Ist "mit Verrechnung" angeklickt, werden die notwendigen Hintergrundbuchungen automatisch erledigt. Wurde dies vergessen, können diese über "Konten abstimmen" nachgeholt werden.
Wie öffne ich ein geschlossenes Geschäftsjahr wieder?
Buchhaltung > Abschlussarbeiten > Geschäftsjahre abschließen
Standardmäßig werden dort nur die offenen Geschäftsjahre angezeigt, dort also den voreingestellten Filter löschen. Dann werden alle Geschäftsjahre angezeigt und ein Doppelklick auf "wieder öffnen" ist möglich.w
Die Tryton-Stiftung und Community
Die Stiftung ist nach belgischem Recht verfaßt und hat ihren Sitz in Liége. Ihre Ziele sind
- die Veranstaltung von Konferenzen, Treffen und Gemeinschaftsaktivitäten
- die Infrastruktur der Seite https://tryton.org zu betreiben,
- die Gemeinschaft der Unterstützer zu organisieren und
- die Marke "Tryton" zu verwalten und zu fördern.
Details unter https://www.tryton.org/foundation
Die Tryton-Gemeinschaft ist mit mehreren hundert Aktiven weltweit tätig, mit Schwerpunkten in Belgien und Südamerika. Der Austausch erfolgt vor allem über das Forum https://discuss.tryton.org/.
Anhang: Installation von Server und Dämon in PIP
Installation auf (ubuntu-)Linux
Normalerweise ist die Eingabe dieser Befehle nicht notwendig, weil unser Installationsskript sie automatisch abarbeitet.
Datenbank erzeugen
PostgreSQL installieren und starten:
$ sudo apt install postgresql
Dieser Befehl stellt sicher, daß der Datenbank-Server bei jedem Systemstart gestartet wird:
$ sudo systemctl start postgresql
Als Benutzer "postgres" anmelden (Name des Verwalters des Datenbank-Servers):
$ sudo su - postgres
(postgres)$ psql
=# CREATE ROLE [Name-gewünschter-Datenbank-Benutzer] WITH PASSWORD [Ihr-Kennwort];
=# \q
(postgres) $ createdb -O [Name-des-Datenbank-Benutzers] [gewünschter-Name-der-neuen-Datenbank]
exit
Damit haben sie eine Datenbank mit dem Namen [Name-der-neuen-Datenbank], die dem Benutzer [Name-des-Datenbank-Benutzers] gehört. Notieren Sie Namen der Datenbank, des Benutzers und das Kennwort.
Tryton für PIP installieren
Sollten Sie Tryton für PIP vorher systemweit installiert haben, müssen Sie diese Teile deinstallieren. Sehen Sie in /usr/local/lib/python3.8/dist-packages/
nach und entfernen Sie alle Tryton Pakete mit dem Befehl:
$ pip uninstall trytond_**
(**
steht dabei für die Namen der jeweiligen Komponenten)
Installieren Sie python3-pip und python3-venv:
$ sudo apt install python3-pip python3-venv
Eine neue virtuelle Umgebung erzeugen:
Falls Sie mehrere Tryton-Versionen verwenden wollen, ist es sinnvoll, im Heimatverzeichnis ein Verzeichnis für alle virtuellen Tryton-Umgebungen zu erstellen:
$ mkdir ~/TRYTON
$ cd [~/TRYTON]
$ python3 -m venv --system-site-packages [Name-der-neuen-Umgebung] # zum Beispiel "try-60-prod" für "Version 6.0 produktiv"
Wechseln Sie in die Umgebung und aktivieren Sie sie:
$ cd [Name-der-virtuellen-Umgebung]
$ . bin/activate
PIP updaten:
$ pip install --upgrade pip
Tryton installieren.
Zur Installation einer bestimmten Version, verwenden Sie zwei Gleichheitszeichen:
$ pip install trytond==5.4.*
installiert die neueste Trytond-Version aus der Serie 5.4.
Um die neueste Version zu installieren, verwenden Sie:
$ pip install trytond
Installieren Sie psycopg2-binary:
$ pip install psycopg2-binary
Erzeugen Sie in Ihrer virtuellen Umgebung eine Datei "tryton.conf" mit folgendem Inhalt:
[database]
uri = postgresql://[Name-des-Datenbank-Benutzers]:[database-password]@localhost:5432/
language = de
(Sie haben weiter oben die Daten aufgeschrieben – korrekt??)
Installieren Sie die Liste der Module, die Sie verwenden möchten:
pip install -r [list-of-modules.txt]
Einzelne Module können so installiert werden:
$ pip install trytond_##
"##" bedeutet den Namen des gewünschten Moduls.
Stellen Sie sicher, daß Sie in Ihrer virtuellen Umgebung sind und diese aktiviert ist.
Dann:
(Ihre-virtuelle-Umgebung) $ trytond-admin -c trytond.conf -d [Name-der-neuen-Datenbank] --all -vv
Die Datenbank wird nun mit den grundlegenden Tabellen und Daten befüllt.
Starten Sie den Tryton-Dämon mit:
(Ihre-virtuelle-Umgebung) $ trytond -c trytond.conf -d [Name-der-neuen-Datenbank]
Sie müßten sich jetzt mittels des Tryton-Klienten mit der Datenbank verbinden können. Dort verwenden Sie [localhost:8000] als hostname und [Name-der-neuen-Datenbank] als Datenbank.
Installation Server und Client auf MS Windows
Installieren Sie
- postgresql von https://www.postgresql.org/download/windows/
- python von https://www.python.org/downloads/
Rufen Sie PgAdmin auf und erzeugen Sie eine Benutzerrolle mit Kennwort und eine Datenbank. Tragen Sie gegebenenfalls die passende Umgebungsvariable für python ein.
Im Terminal:
$ python -m venv --system-site-packages [Name-der-neuen-Umgebung] # zum Beispiel "try-60-prod" für "Version 6.0 produktiv"
Wechseln Sie in die Umgebung und aktivieren Sie sie:
cd [Name-der-virtuellen-Umgebung]/Scripts
activate
Updaten Sie pip:
$ python pip install --upgrade pip
Zur Installation einer bestimmten Version, verwenden Sie zwei Gleichheitszeichen:
$ python pip install trytond==5.4.* # installiert die neueste Trytond-Version aus der Serie 5.4.
Um die neueste Version zu installieren, verwenden Sie:
$ python pip install trytond
Installieren Sie psycopg2-binary:
$ python pip install psycopg2-binary
Erzeugen Sie in Ihrer virtuellen Umgebung im Verzeichnis "Scripts" eine Datei “trytond.conf” mit folgendem Inhalt:
[database]
uri = postgresql://[Name-des-Datenbank-Benutzers]:[database-password]@127.0.0.1:5432/
language = de
(Sie haben weiter oben die Daten aufgeschrieben – korrekt??)
Installieren Sie die Liste der Module, die Sie verwenden möchten:
$ python pip install -r [Liste-der-Module.txt]
Einzelne Module können so installiert werden:
$ python pip install trytond_%%% # “%%%” bedeutet den Namen des gewünschten Moduls
Stellen Sie sicher, daß Sie in Ihrer virtuellen Umgebung sind und diese aktiviert ist. Registrieren Sie die Datenbank in Ihrem VENV, die Datenbank wird nun mit den grundlegenden Tabellen und Daten befüllt:
$ python Scripts\trytond-admin -c trytond.conf -d [Ihre-Datenbank] --all -vv
Starten Sie den Tryton-Dämon mit:
$ (Ihre-virtuelle-Umgebung)/Scripts $ trytond -c trytond.conf -d [Name-der-neuen-Datenbank]
Im Tryton-Klient können Sie sich nun mit der Datenbank verbinden. Dort verwenden Sie als hostname 127.0.0.1 (die Verwendung von "localhost" kann zu SEHR langsamem Arbeiten des Systems führen)und [Name-der-neuen-Datenbank] als Datenbank.
Pflege des Systems
Datenbank sichern und zurückspielen
Regelmäßige Sicherungen der Datenbank sind Pflicht. In der Datenbank ist praktisch alles gespeichert: Ihre Tryton-Einrichtung, Ihre Kunden, Buchungen etc. Insofern lohnt sich ein sorgsamer Umgang damit.
Datenbank sichern
Stellen Sie sicher, daß PostgreSQL läuft.
Dann:
$ killall trytond
$ killall trytond-cron
$ pg_dump -U [Name-des-Datenbank-Benutzers] -d [Name-der-Datenbank]> [gewünschter-Name-der-Sicherungskopie].sql
Sicherungskopie zurückspielen
Tryton Client und -Dämon beenden.
$ cd [Ihre-virtuelle-Umgebung]
$ deactivate
$ killall trytond
Werden Sie der Datenbankbenutzer "postgres":
sudo su - postgres
Löschen Sie die alte Datenbank (optional) und erzeugen eine neue:
(postgres) $ dropdb [Name-der-vorherigen-Datenbank]
(postgres) $ createdb -O [Name-des-Datenbank-Benutzers] [Name-der-neuen-Datenbank]
exit
Als normaler Benutzer: Aktivieren Sie Ihre virtuelle Umgebung und registrieren Sie die neue Datenbank in Ihrer virtuellen Umgebung:
$ psql -d [Name-der-neuen-Datenbank] -U [Benutzername] < [Name-Ihrer-Sicherungsdatei].sql
$ cd [Ihre-virtuelle-Umgebung]
$ . bin/activate
(Ihre-virtuelle-Umgebung) $ trytond-admin -c [Ihre-trytond.conf] -d [Name-der-neuen-Datenbank] --all -v
Grundlegende Handhabung von Tryton mit PIP
Ein Modul installieren
Gegebenenfalls den Tryton-Klienten und -Dämon stoppen und Ihre virtuelle Umgebung aktivieren:
$ killall trytond
$ killall trytond-cron
$ cd [Ihre-virtuelle-Umgebung]
$ . bin/activate
Modul installieren:
(Ihre-virtuelle-Umgebung) $ pip install trytond-[name-of-your-module]
Modul in der Datenbank registrieren:
(Ihre-virtuelle-Umgebung) $ trytond-admin -c [Ihre-trytond.conf] -d [Name-Ihrer-Datenbank] --all -v
Trytond neustarten:
(Ihre-virtuelle-Umgebung) $ trytond -c [Ihre-trytond.conf] -d [Name-Ihrer-Datenbank] -v
Im Tryton-Klient:
Verwaltung > Module > Module
"aktivieren" doppelklicken
Aktivierung durchführen (Propeller-Symbol)
Postgres starten
Diese Aktion ist nur einmal notwendig, danach startet postgres bei jedem Systemstart automatisch.
$ sudo systemctl start postgresql
Ihre virtuelle Umgebung aktivieren
$ cd ~/[Name-der-Umgebung]
$ . bin/activate
Den Tryton-Dämon starten
Mit aktivierter virtueller Umgebung:
(Ihre-virtuelle-Umgebung) $ trytond -c trytond.conf -d [Name-Ihrer-Datenbank]
Den Tryton-Klienten starten
Sofern nicht systemweit installiert und über das Menü aufrufbar:
$ [Pfad-zum]/tryton-[version]/bin/.tryton
PIP Installation updaten
Grundsätzlich ist es möglich, mehrere Versionsnummern zu überspringen. Wer sich aber in der Struktur der Datenbank nicht gut auskennt, sollte Schritt für Schritt vorgehen – also von 6.0 nach 6.2 nach 6.4 etc.
Wenn Sie unnötige Module deinstallieren wollen, ist dies die Gelegenheit. Deaktivieren Sie sie unteren
Verwaltung > Module > Module
Datenbank sichern
Normalerweise sollte das von unserem Sicherungsskript automatisch erledigt werden. Ansonsten:
$ cd [Ihre-virtuelle-Umgebung]
$ pg_dump -U [Name-des-Datenbankbenutzers] d- [Name-der-aktuellen-Datenbank] > [Name-Sicherungsdatei].sql
Sichern sie eine Liste der installierten Pakete
. bin/activate
$ pip freeze --local > [Liste-Module-heute-installiert.txt]
Entfernen Sie die vorher deaktivierten Module aus dieser Liste sowie alle anderen Pakete mit Ausnahme derer, die mit "trytond" beginnen.
Neue virtuelle Umgebung
Erzeugen Sie eine neue virtuelle Umgebung und aktivieren Sie sie:
$ python3 -m venv --system-site-packages [Pfad-zum-Verzeichnis-neue-virtuelle-Umgebung]
$ cd [Pfad-zum-Verzeichnis-neue-virtuelle-Umgebung]
$ . bin/activate
Kopieren Sie die .sql-Sicherungsdatei sowie die Modulliste in das Verzeichnis der neuen virtuellen Umgebung, ebenso externe Module (.whl-Dateien). Ersetzen Sie in der Modulliste die Versionsnummern durch die Zielversionsnummern, zum Beispiel:
[Name-Tryton-Modul]==5.4.19
durch
[Name-Tryton-Modul]==5.6.*
Der "*" bedeutet, daß die aktuellste Version aus der Serie 5.6 installiert wird.
Upgraden Sie pip und installieren Sie die Module der Liste:
$ pip install --upgrade pip
$ pip install --upgrade -r [Installs-[of-today].txt]
Neue Datenbank
Erzeugen Sie eine neue Datenbank in einem neuen Terminal und importieren Sie die sql-Sicherungsdateil
$ sudo su - postgres
(postgres) $ createdb -O [Name-des-Datenbankbenutzers] [Name-der-neuen-Datenbank]
(postgres) $ exit
$ psql -d [Name-der-neuen-Datenbank] -U [Name-des-Datenbankbenutzers] < [Pfad&Name-der-sql-Sicherungsdatei]
Vorbereitungen zum Update
Anweisungen für die beim jeweiligen Update-Schritt manuell durchzuführenden Eingaben sind hier aufgelistet: https://discuss.tryton.org/c/migration/6.
In der Regel handelt es sich dabei um SQL-Eingaben, dabei ist darauf zu achten, WANN sie durchgeführt werden müssen. Hier ein Beispiel für ein Upgrade von 5.8 nach 6.0: https://discuss.tryton.org/t/migration-from-5-8-to-6-0/3603:
- Vor dem Upgrade: Eine neue Spalte einfügen
- das Upgrade durchführen
- nach dem Upgrade einige Einstellungen der Rechnungstabelle korrigieren und eine unbenutzte Spalte entfernen – Beispiel:
$ psql -d [Name-der-neuen-Datenbank] -U [Name-des-Datenbankbenutzers]
[Name-der-Datenbank]=> ALTER TABLE ir_model_field ADD COLUMN "access" BOOLEAN;
[Name-der-Datenbank]=> [weitere SQL-Befehle]
[Name-der-Datenbank]=> \q
Ihre virtuelle Umgebung muß aktiv sein, dann die neue Datenbank in Tryton registrieren:
$ trytond-admin -c trytond.conf -d [Name-der-neuen-Datenbank] --all -v
Dieser Schritt kann einige Zeit in Anspruch nehmen. Die Fehlermeldung "module xyz not found läßt sich meist durch Nachinstallation des Moduls via pip beheben; danach muß der obenstehende trytond-admin
-Befehl wiederholt werden.
Wenn das Update ohne Fehler durchgelaufen ist, muß die Datenbank "aufgeräumt" werden:
$ psql -d [Name-der-neuen-Datenbank] -U [Name-des-Datenbankbenutzers]
[Name-der-Datenbank]=> UPDATE account_invoice_line SET currency = (SELECT currency FROM account_invoice WHERE id = account_invoice_line.invoice);
[Name-der-Datenbank]=> UPDATE account_invoice_line SET invoice_type = (SELECT type FROM account_invoice WHERE id = account_invoice_line.invoice) WHERE invoice_type IS NOT NULL;
[Name-der-Datenbank]=> UPDATE account_invoice_line SET party = (SELECT party FROM account_invoice WHERE id = account_invoice_line.invoice) WHERE party IS NOT NULL;
[Name-der-Datenbank]=> ALTER table ir_sequence_type DROP COLUMN code;
[Name-der-Datenbank]=> \q
Danach muß der obenstehende trytond-admin
-Befehl wiederholt werden.